
Sicherlich kennst du diese Situation: Du stehst in der Küche, greifst in den Obstkorb und beißt in einen saftigen Apfel oder eine süße Banane. Und dein Hund schaut dich mit seinem verführerischsten Dackelblick an. Da kommt die Frage auf: Kann ich ihm davon etwas abgeben? Dürfen Hunde Bananen essen? Oder Mango?
Das sind wohl mitunter die häufigsten Fragen, die Tierärzt*innen und Google täglich von Hundehalter*innen gestellt bekommen. Der Wunsch, unsere besten Freunde an unseren kulinarischen Freuden teilhaben zu lassen, lässt uns einfach alles ausprobieren, um die richtigen Antworten zu bekommen. Und um sicher zu gehen, dass wir unserem Liebling auch wirklich nur das Beste geben.
Zum Glück ist die Antwort beim Obst in aller Regel ein entspanntes Ja! Viele Fruchtsorten sind für Hunde verträglich. Aber – und das ist das Wichtigste in der Hundeernährung – wie fast immer gilt auch hier, dass die Dosis das Gift macht. Pflanzliche Komponenten, einschließlich Obst und Gemüse, sollten in der Hundeernährung, insbesondere bei bestimmten Fütterungsformen wie BARF, etwa 20 bis 30 % des Gesamtfutters ausmachen. Dieses oft unterschätzte "Grünzeug" liefert nämlich nicht nur lebenswichtige Vitamine und Mineralien, sondern auch entscheidende Ballaststoffe.
Nachdem wir uns im umfassenden Ratgeber zum Thema “Gemüse” mit der Verträglichkeit von Brokkoli, Paprika & Co. befasst haben, werfen wir nun gemeinsam einen Blick auf die fruchtige Seite. Welches Obst ist für Hunde sicher und wovon lässt du lieber die Finger? Das finden wir nun heraus!
Die Banane als Power-Riegel der Natur
Die längliche gelbe Frucht ist eine kleine Vitamin- und Mineralstoffbombe. Sie liefert dir und deinem Fellfreund Vitamin C, B6, Magnesium und vor allem viel Kalium.
Während Kalium beim Menschen zu einer normalen Funktion des Nervensystems beiträgt, übernimmt das enthaltene Vitamin C (auch Ascorbinsäure) viele Funktionen im Körper, darunter dient es als Antioxidans und Radikalfänger, das eine Rolle bei der Kollagensynthese spielt. (Quelle: Overview of Nutrition: Small Animals). Klingt soweit erstmal prima – und das ist es auch. Dürfen Hunde Bananen essen? Yes, gerne. Achte bloß darauf, dass du die Schale vollständig entfernst, die bestenfalls etwas klein drückst, falls dein Hund gerne schlingt, und beschränke die tägliche Gabe auf eine angemessene Menge. Für heiße Tage im Sommer kann das Bananenpüree auch super am Vortag eingefroren und dann eiskalt serviert werden. So gibt´s eine eiskalte Erfrischung mit zusätzlichen Benefits!

Darum ist aber auch Vorsicht geboten
Leider gibt´s wie so oft einen kleinen Haken. Und der versteckt sich im Zuckergehalt.
Bananen sind nämlich unter anderem auch deshalb so lecker, weil sie so herrlich süß schmecken. Das liegt am hohen Fruchtzuckergehalt. Eine halbe Banane zusätzlich zur normalen Futterration ist für einen kleinen Hund bereits eine ordentliche Zucker- und Kalorienzufuhr. Bei zu großen, auf einmal verabreichten Mengen können auch ernstere Beschwerden drohen. Darunter etwa:
- Hüftgold: Dauerhaft hohe Mengen an Zucker in der Nahrung können die Entstehung von Übergewicht begünstigen.
- Verstopfung: Bananen sind reich an Ballaststoffen. Bei übermäßigem Verzehr können sie sich jedoch auch so auswirken:
Bananen können Verstopfungen verursachen: Bananen liefern viele Nährstoffe und Energie. Sie sind daher besonders für Tiere geeignet, die unter Magen-Darm-Problemen leiden. Bei gesunden Hunden kann der Verzehr von zu vielen rohen Bananen jedoch zu Verstopfung führen. – Franziska G., Tierärztin, für das Zooplus Magazin
- Herzgesundheit: Bei Hunden mit Diabetes oder Herzproblemen solltest du auf Grund des in den Bananen enthaltenen Zuckers und des Kaliums Rücksprache mit deiner/m Tierärzt*in halten.
Zu viel Banane, zu viel Kalium: Aufgrund des hohen Kaliumgehalts kann der Verzehr von zu vielen Bananen bei Hunden zu Herzproblemen führen. Wenn Ihr Hund bekanntermaßen unter einer Herzerkrankung leidet, sollten Sie daher mit Ihrem Tierarzt besprechen, welche Nahrungsmittel für ihn geeignet sind und welche nicht. – Franziska G., Tierärztin, für das Zooplus Magazin
Faustregel: Ein kleiner Hund (z. B. Chihuahua) bekommt maximal ein haselnussgroßes Stück pro Tag, ein großer Hund (z. B. Labrador oder Golden Retriever) etwa eine halbe Banane als gelegentlichen Snack. Entferne dazu immer die schwer verdauliche Schale vollständig.
Und was ist mit den anderen Exoten? Kurz gecheckt!
Inwiefern der Griff in den Obstkorb für deinen Hund sicher ist, schauen wir uns jetzt gemeinsam an.
Dürfen Hunde Ananas essen?
Ja, in sehr kleinen Mengen. Ananas ist reich an Vitamin C, Mangan und Ballaststoffen. Außerdem ist die Frucht mit nur knapp 50 Kalorien auf 100 Gramm ein toller leichter und hydrierender Sommer-Snack. (Quelle: Ein Herz für Tiere Magazin)
Aber Achtung, sie hat auch eine ordentliche Portion Fruchtsäure und Zucker, worauf empfindliche Mägen gerne mal gereizt reagieren könnten. Wenn du deinem Hund Ananas gibst, dann nur frisch, reif, ohne Schale und ohne den harten Strunk – idealerweise in winzigen, mundgerechten Stücken serviert. Dosen-Ananas ist wegen des zugesetzten Zuckers tabu!
Eine empfohlene Menge ist etwa ein bis zwei kleine Stücke Ananas pro Tag für einen durchschnittlichen Hund mittlerer Größe.
(Quelle: Ein Herz für Tiere Magazin)
Dürfen Hunde Äpfel essen?
Ja, unbedingt! Der Apfel ist quasi der Super-Snack für Hunde, den du auch aus lokalem Anbau erhältst. Er ist reich an Vitamin C und Ballaststoffen. Hier gibt es allerdings im wahrsten Sinne des Wortes ein ordentliches Kern-Problem: Entferne deshalb bitte immer vollständig das Kerngehäuse. Apfelkerne enthalten nämlich Cyanid, also Blausäure. Zwar nur in geringen Mengen, aber sicher ist sicher.
Fütterungs-Tipp: Besser verdaulich und nährstoffreich ist der Apfel, wenn du ihn gerieben oder püriert fütterst (ähnlich einem Apfelmus ohne Zuckerzusatz). Das bricht die Zellwände auf und macht die wertvollen Nährstoffe besser verfügbar. Ein paar Apfelspalten (ohne Kern) als Kausnack sind aber auch erlaubt.
Aus wenigen Zutaten lassen sich zum Beispiel auch fantastische Hundekekse backen. Mit einer geschälten Möhre, einem entkernten Apfel, 200 Gramm grober Haferflocken, zwei Eiern, einem Schluck Wasser und etwas fettarmen Joghurt entstehen kleine Vitaminsnacks. Dafür einfach Obst und Gemüse reiben, mit den weiteren Zutaten vermengen, in kleinen Häufchen auf einem Backblech verteilen und ca. 20 Minuten bei 180 Grad ausbacken. Danach gut auskühlen und trocknen lassen und dann kann losgesnackt werden!

Dürfen Hunde Kirschen essen?
Kirschen beinhalten viele Vitamine und Mineralien, wie etwa Vitamin B und C, und außerdem auch Magnesium, Kalzium und Folsäure. Achten Sie darauf, dass die Kirschen reif sind, bevor Sie sie verfüttern. Waschen Sie Kirschen gründlich vor dem Verzehr und entkernen Sie sie unbedingt.
(Quelle: Ein Herz für Tiere Magazin)
Bis zu ca. fünf Kirschen am Tag, für einen großen Hund, sollten eine akzeptable Menge darstellen. Entferne dazu auch hier unbedingt alles an Kernen, den Stil und die Blätter!
So steht es um Mango & Melonen
Beide sind in Maßen ein Genuss, besonders im Sommer als spritzige Erfrischung aus dem Kühlschrank:
Dürfen Hunde Wassermelone essen?
Sie besteht fast nur aus Wasser, ist kalorienarm, super erfrischend und versorgt deinen Hund mit Vitamin A und C. Achte darauf, alle Kerne zu entfernen (sie sind unverdaulich) und nur das rote Fruchtfleisch zu füttern – die weiße Schale ist zu hart.
Drüfen Hunde Mango essen?
Ja, aber mit Bedacht! Die Mango ist ein Vitamin-Star (A, B6, C, E). Allerdings enthält sie leider auch viel Zucker. Entferne vor dem Verfüttern unbedingt die Schale und vor allem den großen Kern restlos. Der Kern ist nicht nur unverdaulich, er stellt auch eine Erstickungsgefahr oder das Risiko eines Darmverschlusses dar. Also, ein bisschen geschältes, reifes Fruchtfleisch ist okay, aber immer nur als seltene Leckerei.
Dieses Obst solltest du vermeiden
Nachdem wir nun die Dos kennen, werfen wir noch einen Blick auf die Donts. Welches Obst dürfen Hunde nicht essen? Was ist für Hunde giftig?
Trauben und Rosinen gehören leider zu den süßen Versuchungen, die für Vierebeiner toxisch sein können. Obwohl viele Hunde besonders Trauben gerne mögen, sollten diese nicht an sie verfüttert werden. Zitrusfrüchte wie Limetten und Zitronen sind auf Grund ihres hohen Säuregehaltes für Hunde in der Regel ebenfalls ungeeignet.
Es sind zwar keine Früchte, aber wenn wir schon mal dabei sind: Sowohl Zwiebeln als auch Knoblauch haben mit ihrem hohen Gehalt an Schwefelverbindungen auf dem Speiseplan von Hunden nichts zu suchen. Das Stielgemüse Rhabarber, der gerne gezuckert auf Kuchen zusammen mit Erdbeeren von uns Menschen vernascht wird, enthält die für Hunde potentiell schädliche Oxalsäure und ist daher ebenfalls vom Speiseplan ausgeschlossen!
Die Goldene Regel der Obstfütterung
Wie sieht es also aus: Dürfen Hunde Obst essen?
Du merkst schon, dass es wie immer nicht DIE EINE Antwort gibt. Leider!
Die meisten Früchte sind für Hunde jedoch unbedenklich und stellen einen leckeren Snack für Zwischendurch oder die vitaminreiche Ergänzung zur veganen/vegetarischen Ernährung dar. Relevant ist wie immer, Maß und Mitte zu halten und mögliche Gefahrenquellen zu eliminieren.
-
Entferne immer Kerne, Steine und Stiele: Gilt für Apfel, Mango, Wassermelone & Co. Sie können entweder giftig sein (weil sie unter anderem Blausäure enthalten) oder zu Erstickung und Darmverschluss führen.
-
Die Menge macht’s: Obst ist ein Snack oder eine Futterergänzung (max. 10 % der Gesamtration an Leckerlies/Extras), niemals ein Hauptnahrungsmittel. Zu viel Zucker und Ballaststoffe könnten Magen-Darm-Probleme begünstigen.
-
Füttere nur reifes Obst: Unreife Früchte haben einen höheren Säure- und Stärkegehalt und sind damit schwerer verdaulich. Ist dir der Apfel schon zu weich und nicht mehr knackig genug, ist er für deinen Hund immer noch – und gerade dann – top!
Ein bisschen Banane oder ein leckeres Stück Apfel können eine echte Bereicherung für den Napf sein. Verantwortungsvoll gefüttert machst du deinem Schatz damit eine vitaminreiche Freude mit Mehrwert!
